9. Investmentforum der Raiffeisenbank Ichenhausen

Eine robuste Anlagestrategie in fragilen Zeiten

Hochkarätiger Finanzexperte zu Gast in Ichenhausen
Aus Anlass des 9.Investmentforums der Raiffeisenbank Ichenhausen war es den Bankvorständen Michael Hösle und Achim Krist gelungen, mit Philipp Vorndran von der Flossbach-von-Storch AG einen der bekanntesten Finanzmarktexperten im deutschsprachigen Raum als Referenten des Vortragsabends zu gewinnen. Bereits bei der Begrüßung der Gäste versprach Krist den 120 Besuchern einen interessanten Vortrag voller neuer Aspekte und Erkenntnisse, was sich im Laufe des Abends dann auch bestätigte.


Entsprechend dem Motto der Veranstaltung ging es bei den Ausführungen Vorndrans um die Frage, welche Handlungsalternativen bieten sich Kapitalanlegern im Niedrig- oder Minuszinsumfeld?
Dazu präsentierte der Referent zunächst als notwendige Grundlage für Anlageentscheidungen in einfachen und verständlichen Worten ein klares Weltbild seines Unternehmens, der Flossbach-von-Storch AG.
Er verdeutlichte, dass sich im Allgemeinen die Sichtweise potentieller Anleger viel zu sehr an oftmals nur kurzfristig auf die Kapitalmärkte wirkenden geopolitischen, aber auch nationalen Ereignissen orientiert. „Wir haben uns daran gewöhnt, negative Botschaften stärker zu gewichten, als den bei weitem größeren Teil der guten Nachrichten“, so Vorndran.
Durch mittel- und langfristige Vergleiche der Renditen verschiedener Anlageklassen zeigte der Referent auf, wo unter historischer Betrachtung die größten Gewinne erzielt werden konnten. Diese Analyse ergab ein klares Bild zu Gunsten der Aktien. „An Aktien oder aktiennahen Produkten wie Fonds führt kein Weg vorbei, sofern man in der derzeitigen Niedrigzinssituation sein Vermögen vermehren möchte“, sagt Vorndran.
Allerdings sollten Anleger sich mit Aktien oder Fonds nur beschäftigen, wenn sie einen langfristigen Anlagezeitraum wählen können und sich gleichzeitig, trotz möglicher Kursschwankungen, damit wohl fühlen.


„Die Zinsen hingegen werden noch lange niedrig bleiben, wodurch Anlagen auf Zinsprodukten zu Vermögensverzehr führen“, so der Finanzexperte. Aufgrund der hohen Verschuldung der Länder in Südeuropa sei die EZB gezwungen, die Zinsen künstlich tief zu halten. Dies führt zu weiteren Spannungen innerhalb der Eurozone.
Für den Euro in der jetzigen Form sieht Vorndran längerfristig keine Perspektive. Verschiedene Südländer, wie z.B. Griechenland, sind innerhalb des Euros nicht wettbewerbsfähig genug und werden dieses Ziel auch niemals erreichen können.
Trotzdem sieht Vorndran mehrere Möglichkeiten zum Erhalt des Euro, allerdings unter veränderten Konstellationen.
Nach einer an den Vortrag anschließenden Fragerunde beendete Vorstand Achim Krist den offiziellen Teil eines gelungenen und vor allem informativen Vortragsabends, verbunden mit der Bitte an die Besucher die faire, transparente und unabhängige Beratung der Bank in Anspruch zu nehmen.


Beim anschließenden Buffet war von einem Besucher folgendes, treffendes Fazit zu hören:
„Herr Vorndran hat einen klaren, von tagespolitischen Aufregungen unverstellten Blick auf die globale Finanzsituation aufgezeigt und damit die Ausrichtung meiner finanziellen Entscheidungen bestätigt. Manchmal braucht man das angesichts der Aufgeregtheiten, die einen umgeben.
Besonders bemerkenswert fand ich seine Einlassungen zum Thema „Euro“ und die damit verbundenen Zukunftsaussichten. Es gibt offensichtlich einen Weg aus dem Dilemma, der aber politisch noch nicht gewollt ist. Die Zukunft des Euros entscheiden die deutschen Wähler. Wie auch immer, für Sachanlagen gibt es keinen Grund zur Panik.“

 

v.l.: Michael Hösle, Philipp Vorndran, Achim Krist